Skisport soll wieder Fahrt aufnehmen

 

Nach schwierigen Jahren will die Ski-Zunft Müllheim ihr Engagement für den Wintersport verstärken


Artikel aus der Badischen Zeitung vom 10.11.2022

BZ. Pandemie und generell nachlassendes Engagement – die Rahmenbedingungen für das Vereinsleben waren in den vergangenen Jahren und sind auch weiterhin alles andere als einfach. Für Freunde des Wintersports kommt mit dem Megatrend Klimaerwärmung eine weitere große Hürde dazu. Doch die Ski-Zunft Müllheim will nicht resignieren, sondern weiter die Fahne des Wintersports für die Region hochhalten. Mit frischem Schwung möchte man in die kommende Saison gehen.

Für Menschen im Markgräflerland Wintersport zu organisieren, war schon immer nicht ganz einfach. Zwar liegt die Region am Rande des Hochschwarzwalds, der eine große Skifahrtradition aufweisen kann, dennoch ist Wintersport zu betreiben von hier aus mit einigem Aufwand verbunden. „Das ist eben etwas ganz anderes als bei den Orten direkt im Schwarzwald, wo sie nochmal so eben nach Feierabend oder nach der Schule auf die Piste können“, sagt Silke Mutter.
Mutter ist seit ihrer Kindheit in der Ski-Zunft aktiv, aktuell im Vorstand des Fördervereins und wird demnächst die Geschäftsstelle der Zunft übernehmen. Für sie ist es ganz wichtig, vor allem die Angebote zur Nachwuchsförderung wieder anzukurbeln. Nach den Einschränkungen durch Corona soll das Skiprogramm für Kinder und Jugendliche möglichst wieder auf den alten Stand gebracht werden. Die Ski-Zunft plant dazu, in den Weihnachtsferien täglich und dann samstags – je nach Wetterlage – bis zum Saisonende betreutes Skifahren anzubieten. Dazu wird mit Bussen und über Fahrgemeinschaften der Feldberg angesteuert, alternativ sei auch das Münstertal als Ziel denkbar.
Das Mindestalter liegt bei fünf Jahren, Grundkenntnisse im Skifahren sollten vorhanden sein, denn bei diesem Angebot handelt es sich nicht um eine Ausbildung im engeren Sinn. Eine Vereinsmitgliedschaft ist – unter anderem aus Versicherungsgründen – nötig. Reinschnuppern könne man aber auch mal so, meint Silke Mutter.
Im Vordergrund steht bei dem Angebot der Spaß am Skifahren in der Gruppe. Neben dem sportlichen Aspekt sieht Silke Mutter auch eine wichtige soziale Komponente des Angebots: „Es ist schön, zu sehen, wie die Kinder gegenseitig auf sich achten und sich unterstützen.“
Wer Talent zeigt und ambitioniertere Ziele im Skisport erreichen will, soll aber ebenfalls in der Müllheimer Ski-Zunft weiter gefördert werden. Der Wettkampfbetrieb bleibt im Blick des Vereins, auch wenn die Renngruppe derzeit stark reduziert sei, wie Silke Mutter zugibt. Auch das eine Folge von Corona und dem Wegzug von Nachwuchstalenten aus der Region.
Ein Ziel dieser Saison aber ist es, erstmals seit 2019 wieder Vereinsmeisterschaften auszutragen. Auch das Ausrichten anderer Rennen sei für die Zunft, die nach wie vor Mitglied im Skiverband Schwarzwald ist und sich das auch einiges an Förderbeiträgen kosten lässt, denkbar, sagt Mutter – auch wenn derzeit nichts Konkretes geplant sei.
Fest auf dem Programm steht dagegen schon die Skifreizeit im schweizerischen Lauterbrunnen Anfang März. Ski-Gymnastik-Angebote sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene laufen bereits, Wanderungen und Ausfahrten mit Mountainbike und Rennrad ergänzen in der Sommersaison das Programm. Dabei geht es nicht nur um den Erhalt der körperlichen Fitness, sondern auch um den Zusammenhalt im Verein. „Dass man sich nicht ganz aus den Augen verliert“, so Mutter. Doch der Wintersport bleibt ganz klar im Fokus, eine Entwicklung zu einem Breitensportverein sei nicht angedacht. „Dafür gibt es auch schon genug andere Angebote“, sagt Silke Mutter.
Mit knapp 450 Mitgliedern zählt die Ski-Zunft weiterhin zu den größeren Vereinen in Müllheim. Zu Hochzeiten waren es freilich mal mehr als 1000 – darunter aber auch viele, die nicht wirklich aktiv waren. Inwieweit sich das durch Corona gedämpfte Engagement wieder ankurbeln lässt, wird auch für die Frage ausschlaggebend sein, ob sich die Skifahrer wieder am Müllheimer Stadtfest beteiligen, wo sie in der Vergangenheit zu den Aktivposten zählten. In diesem Jahr hat man – wie andere Vereine auch – die Teilnahme ausgesetzt. „Dazu war uns der Vorlauf einfach zu kurz“, so Mutter.

 

 

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